Geschichte der St. Laurentius Kirche Seehausen  
  Suche

Anzeige von Ergebnissen
Exakter Wortlaut 
Teil eines Ausdrucks 
   
 
  Fortsetzung von Seite 1:

Der Turm

Der Turm ist im Quadrat 7,60m und durche eine hohe Spitzbogenpforte gegen das Schiff geöffnet. Das breite Westportal ist mit Wimpergen übersetzt, das Gewände merhfach mit Rund- und Birnstäben zwischen Kehlen gegliedert, welches erst bei der jüngsten Erneuerung eingesetzt wurde. Daneben riesiege ungeschlachte Köpfe. In einer Mauerverdickung der Nordoststrecke geht eine Spindeltreppe bis zur Glockenstube empor, unten von innen und außen durch kielbogige Türen zugänglich. In den breiten dreiteiligen Schallfenstern sind die Pfosten und Maßwerke erneuert. Im Turmknopf fand sich 1789 ein Pergament mit der Nachricht, das der Turm 1511 temporibus validorum Hinrici et Johannis fratrum de Asseburg, ad honorem omnipotentis dei et beati Laurencij martiris erbaut und vollendet wurde.

Der Altar
Der Altar ist ein Werk der Renaissance um das Jahr 1620. Die Balustersäulchen mit Beschlägmustern belegt laufen unten in den Zapfen aus. Die Wangen sind gesägt. Die Schnitzfiguren. zwei Tugenden, zwei Engel mit Kreuz und oben Christus, sind weniger professionell. Die Gemälde (Öl) sind besser. In der Mitte übereinander Abendmahl, Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt. Auf den Flügeln Gethesemane und Grablegung. Die Kreuzigung ist wie üblichg dramatisch entwickelt, Maria liegt ohnmächtig quer vor dem Kreuze im Schoß einer Frau, die Magdalena umfaßt den Stamm, rechts die würfelnden Soldaten, hinten ein Haufen Kriegsvolk. Die drei nackten Männer am Kreuz sind ganz vorzüglich.
 


Grabsteine
1. Schriftplatte für Pastor Joh. Jac. Klermondt, † 1737, im Aufsatz Engelsflüchte.
2. Hipolytus von dem Werder, † 1560, (an der Wand des Südschiffes). Der Ritter steht nach rechts gewandt, die Rechte auf dem Streithammer in die Seite gestemmt, die Linke am Schwertknauf, den Helm zu den Füßen. Am kleebogigen Aufsatz und auf den Pilastern je zwei Wappen. Umschrift: ANNO DONI 1560 DONNERSTAGS NACH ESTOMIHI IST IN GOTT SELIGLICH ENTSCHLAFE DER EHRNVHESTE VND ERBAR .HIPO... DEM WERDER HARTW... S. SON.
3. In der Turmhalle Joh. Euseb. Michaelis, † 27. November 1643. Der Pfarrer steht nach vorn, einen Hut mit langem Schleier unterm Arm, der Taler ist in rohe Teigfalten geschnitten. Oben in den Zwickeln Wappen des Mannes und seiner Frau Katharina Koven. Im Sockel Verse, mit Anspielung auf den Namen:
Qui sophie pectus pilho cui finxerat ora
Eusebies Michael gloria talis erat
In terris praetet Christum nil nosse volebat
Fulgentem in coelis nunc sine fine colit.
(Wahrscheinlich ist philosophiae zusammenzuziehen.)

Glocken
1. 154 cm, hoch 95 cm. 1843 von H. Engelcke in Halberstadt "Sursum corda".
2. 118 cm, hoch 95 cm. Am Hals zwischen Doppellinien in einer großen, aus dem Grunde des Mantels gehobenen und verschnörkelten Majuskel:
"O rex gloriae Christie, veni cum pace"
Es ist sehr witzig, daß das in glorie vergessene L nachträglich unter Linien gestellt ist, ein seltener Fall.
Der Schreiber muß von einem Kundigen kontrolliert worden sein. Außerdem drei Medaillons, die Geburt Christi, die Kreuzigung und eine nicht ganz klare Szene, vielleicht Christus in der Vorhölle (Limbus). An der Flanke eine Ritzzeichnung aus der Tierfabel: "Der Fuchs predigt den Gänsen". Mit wenig sicheren Strichen ist Reinecke in der Mönchskutte, beide Vorderläufe auf einen Krückstock gelegt, vor zwei Gänsen mit offenen Schnäbeln dargestellt. Die Glocke fällt um 1340.

Zurück
   Quicklinks für Schnellwahl
    




Sponsoren